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Erneuerbare Energien

Grevesmühlen, zwischen Wismar und Lübeck gelegen, setzt auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. „Wichtigster Schritt in diese Richtung“, so Bürgermeister Jürgen Ditz, „war die Gründung des Vereins Stadt ohne Watt im Jahr 2003.“ Mitglieder in diesem Verein sind neben der Stadt selbst auch der kommunale Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Grevesmühlen und die Stadtwerke Grevesmühlen.

Eines der ersten Projekte in der Kommune war die Zentrale Schlammbehandlung des Zweckverbandes. Bereits 1996 begann hier die Wärme- und Stromproduktion. Bis zum Jahr 2002 konnte die Leistung so weit gesteigert werden, dass in Grevesmühlen in diesem Jahr das erste Energie-Plus-Klärwerk Deutschlands Furore machte. Lag die Eigenversorgung mit Strom damals bei 102,9 %, so werden heute auch die weiteren Klärwerke der Größenklasse 4 des Verbandes in Dassow, Boltenhagen und Lüdersdorf sowie weitere Bedarfsträger des Verbandes aus Grevesmühlen mitversorgt.

Die Wärmeversorgung im Arealnetz war schon viel früher aus dem Betrieb der zwischenzeitlich 4 Blockheizkraftwerke (BHKW) gesichert. Seit 2014 betreiben die Stadtwerke ein Nahwärmenetz, das ausschließlich mit Abwärme vom Klärwerk für den direkt angrenzenden Industrie- und Gewerbepark gespeist wird. Bei weiterem Wärmebedarf ist die Einbindung an das Fernwärmenetz der Stadtwerke geplant.

Der Zweckverband Grevesmühlen nutzt verschiedene Formen der regenerativen Energiegewinnung. Auch wenn derzeit die Klärgasverstromung den größten Beitrag zur CO2–Einsparung leistet, ist die Photovoltaikanlage auf dem Gelände des Wasserwerkes Wotenitz mit ca. 40.000 kWh Sonnenenergiestrom pro Jahr (etwa 1,3 % der Gesamtstromproduktion) genauso nennenswert wie die Beheizung des Verbandsgebäudes mit Abwärme aus dem Schmutzwasserstrom des Leitungsnetzes in der Karl-Marx-Straße also direkt vor den Räumlichkeiten der Verbandsverwaltung.

Weitere Entwicklungen in Richtung 100%-Erneuerbare-Energieregion sind im Rahmen der sehr engagierten Kooperation des Vereins Stadt ohne Watt geplant. Das Energieministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat hierzu eine Studie – Vernetzte Energien – fördernd unterstützt. Über Energiespeicherung, auch durch Lastmanagement, Optimierung der Gasausbeute, weitere Verringerung des CO2–Ausstoßes durch Nachvergärung und thermische Schlammdesintegration, wird die Energiewende in der Region Grevesmühlen erheblich beschleunigt.

 

 

Abwasserwärmepotenziale im Verbandsgebiet Grevesmühlen betrachtet

 

Am 01.12.2017 hat der Zweckverband Grevesmühlen mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit das Projekt Klimaschutzteilkonzept für Integrierte Wärmenutzung begonnen.

Ziel ist es hierbei, für das gesamte Betriebsgebiet des Zweckverbandes die Energiesituation im Bereich Wärme und potenzielle Abwärmequellen des Zweckverbandes zu erfassen, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um mit diesen Potenzialen die Energieverbräuche und damit den Ausstoß von Treibhausgasen im Sinne der Energiewende zu verringern.

 

Die Unterstützung kommt aus den Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative. Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Das Konzept wurde mit Unterstützung des externen Dienstleisters e.qua und im Austausch mit seinen Mitgliedskommunen und der Stadtwerke Grevesmühlen erarbeitet.

Bei der Umsetzung des Projektes wurden im ersten Schritt die Potenziale an Abwärme aus dem kommunalen Abwassernetz sowie den Kläranlagen und Abwasserpumpwerken erfasst und bewertet. Hierbei wurden diese Energiepotenziale mit eigenen und umliegenden Energiebedarfen überwiegend für kommunale Gebäude im Betriebsgebiet des Zweckverbandes abgeglichen.

Daraus wurden Maßnahmen entwickelt, die als Grundlage für spätere Teil- oder Gesamtumsetzungen dienen können. Hierbei konnten eine Vielzahl von Maßnahmen erarbeitet und innovative Ideen zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Energierückgewinnung aufgezeigt werden.

 

Das Projekt

Förderkennzeichen: 03K06945

Projektzeitraum: 18.12.2017 – 31.03.2019

Der Zweckverband Grevesmühlen hat die Erstellung eines Klimaschutzteilkonzeptes für Integrierte Wärmenutzung in Auftrag gegeben. Gefördert wurde dieses durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

BMUV: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Bewilligende Stelle: Projektträger Jülich

www.ptj.de

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